Rettungswerkstatt

DIY Repair Center im alten Rettungswagen

 Ursprünglich wurde der Kofferaufbau eines ehemaligen Rettungswagens angeschafft, um als Wohnwagen umgebaut zu werden.

Letztendlich wurde dieser Plan geändert und der ehemalige RTW dient nun als Bastel- beziehungsweise Rettungswerkstatt. 

In seinem ersten Leben sind darin Menschen gerettet worden, sie wurden wiederbelebt oder sind darin gestorben. Nun sollen darin nun Gegenständen des täglichen Lebens repariert und kreative Projekte realisiert werden.

Abholung und Transport

Im Jahre 2017 bot sich die Gelegenheit, einen Kofferaufbau von einem ausgedienten Rettungswagen des Bayerischen Roten Kreuzes zu erwerben. Bei der Besichtigung offenbarte sich der gute Zustand und man wurde sich schnell handelseinig. 

 

Die Abholung des RTW-Koffers erfolgte per Trailer. Das Aufladen erfolgte mittels eines Gabestaplers, welcher kurzerhand von einer benachbarten Firma ausgeliehen wurde. Aufgrund einer kleinen Motorpanne (Turboschlauch gerissen) ging es mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80km/h in Richtung Heimat.

Der nächste Transport erfolgte im Sommer 2019, da wurde der mittlerweile gereinigte und teilweise von Aufklebern befreite Quarder vom Vorgarten in den Garten hinters Haus gefahren. Ein Gabelstapler wäre diesmal bei dem hügeligen und unbefestigten Gelände nicht geeignet. Dank des Nachbarn mit seinem Telekoplader klappte es ohne große Kollateralschäden. 

Der Werkstatt-Ausbau

 

Der Tragentisch und die drei Sitze wurden entfernt, ebenso die Anschnallgurte. Einige der vielen Steuergeräte und Elektronikkomponenten wurden ausgebaut und verschrottet. Die professionelle Beleuchtung innen, die Lüftungsanlage, 12V-Steckdosen und die äußeren Scheinwerfer sollen aber weiterhin funktionstüchtig bleiben und genutzt werden. Hierzu wurde der Kabelbaum angezapft und die verbliebene Technik neu verschaltet. Nun kann man die Innenbeleuchtung mit einem ganz normalen Lichtschalter bedienen. Das gesamte Beleuchtungssystem basiert auf 12V Gleichstrom. Die Werkstatt wird über ein größeres Batteriemodul mit Strom versorgt, welches durch einen angeschlossenen Windgenerator und einer Photovoltaik-Zelle umweltfreundlich geladen werden. 

 

Der Rettungswagen verfügte ab Werk außerdem über ein 230V-Netz, an das mehrere Steckdosen und ein Heizlüfter angeschlossen sind. Die Kabel wurden ans Hausnetz angeschlossen und um mehrere Mehrfachsteckdosen erweitert. Ausreichend Strom für täglich genutzte Ladegeräte, Werkzeuge und Maschinen.

 

Der Kofferaufbau verfügt aus seinen ersten Leben als Lebensretter noch über jede Menge Staufächer, Schubladen und Ablagemöglichkeiten. Genug Platz für allerhand Werkzeug und Arbeitsmaterial. Die Innenwände wurden großzügig mit Lochplatten und Schubfächern versehen. So hat nun endlich jedes noch so spezielle Werkzeug seinen Platz und ich kann einfach, entspannt, schnell und ordentlich tüfteln und basteln. 

 

Außen wurde die ausgeblichene Decorfolie mühsam entfernt und durch einen weniger aufdringliche Streifen in der Farbe matt-orange ersetzt. So kann man den ehemaligen Einsatzbereich noch erahnen. Der Rettungswagenkoffer ruht auf höhenverstellbaren Böcken und wurde damit in die Waage gebracht. Falls eine Schraube mal herunterfällt, so rollt diese nicht auch noch weg.